Experten warnen im Vorfeld des Weltglaukomtags vor den Negativfolgen
"Ohne rechtzeitige Vorsorge ist Glaukom-Erkrankten kaum zu helfen." Zu dem Fazit kommen Fachleute im Rahmen eines heute, Donnerstag, stattgefundenen Pressegesprächs im Vorfeld des Weltglaukomtags am 12. März. Das Problem: Leidtragende bemerken die Erbkrankheit erst, wenn die Sehkraft bereits eingeschränkt ist. Experten fordern daher vor allem Menschen ab 40 auf, regelmässig zur augenärztlichen Vorsorge zu gehen. In Deutschland sind rund 500.000 Menschen betroffen, in Österreich 80.000. Die Dunkelziffer liegt jedoch deutlich höher.
"Es verhält sich hier so wie mit hohem Blutdruck und Diabetes: Die Auswirkungen werden erst bemerkt, wenn es für vorbeugende Maßnahmen zu spät ist", warnt auch Christoph Faschinger, stellvertretender Klinikvorstand der Augenklinik der Medizinischen Universität Graz http://augen.uniklinikumgraz.at , gegenüber pressetext.
Glaukom bisher nicht heilbar
Die umgangssprachlich als Grüner Star bezeichnete Krankheit greift durch erhöhten Augendruck die Sehnerven an und resultiert darin, dass diese irreparabel zerstört werden. Gesichtsfeldausfälle folgen und werden meist erst bemerkt, wenn das Auge gewisse Bereiche nicht mehr erfassen kann. Bis zu diesem Punkt ergänzt das Gehirn fehlende Teile des Bildes. Betroffene stoßen beispielsweise gegen Türrahmen und können Details am Rande des Blickfeldes nicht mehr wahrnehmen.
Irreführend ist die Bezeichnung der Krankheit: Oftmals mit dem "Grauen Star" (Trübung der Augenlinse) verwechselt, gehen Betroffene davon aus, das sich ein Glaukom operativ beseitigen lässt. Experten weisen darauf hin, dass dem nicht so ist.
Wird das Glaukom früh genug erkannt, kann eine Tropfentherapie und in einzelnen Fällen eine Laserbehandlung die Auswirkungen eindämmen. Ist das Stadium zu weit vorangeschritten, ist es jedoch meistens schon zu spät und es tritt eine bleibende Schädigung des Auges ein.
Prophylaxe rettet Augenlicht
"Anders als beim 'Grauen Star' kann durch eine frühzeitige OP das Augenlicht zwar gerettet, nicht jedoch wieder verbessert werden", stellt Anton Hommer, langjähriges Vorstandsmitglied der Europäischen Glaukomgesellschaft http://eugs.org , dar. Faschinger ergänzt: "Gerade deswegen ist es wichtig, dass Menschen ab dem 40. Lebensjahr idealerweise ein Mal im Jahr einen Augenarzt aufsuchen." Ab diesem Alter steige die Wahrscheinlichkeit zu erkranken rapide. Wenn in der Familie bereits Fälle bekannt sind, besteht erhöhte Achtsamkeit.
Durch höhere Lebenserwartungen sind weltweit mehr Frauen als Männer betroffen. Anders als die erforderlichen Behandlungskosten, die bei operativen Eingriffen zwischen 800 und 1.200 Euro liegen, werden Vorsorgeuntersuchungen von den Krankenkassen übernommen. Die österreichische Schauspielerin Chris Lohner, die sich seit 17 Jahren für Licht für die Welt http://licht-fuer-die-welt.at zugunsten augenkranker und blinder Menschen engagiert, appelliert deswegen: "Sie haben nur zwei Augen - kümmern Sie sich."
Fotos zur Veranstaltung stehen unter: http://fotodienst.pressetext.com/album/3655 als Download zur Verfügung.
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