Neuchâtel, 16.12.2019 - Im Jahr 2017 starben in der Schweiz 66 971 Menschen, das sind 3% mehr als im Vorjahr. Die häufigsten Ursachen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem Anteil von 31,4% und Krebskrankheiten mit einem Anteil von 25,8% aller Todesfälle. Weitere häufige Todesursachen machten jeweils weniger als 10% der Fälle aus: Demenz 9,8%, Erkrankungen der Atemwege 6,9% und äussere Ursachen wie Unfälle, Suizide und andere seltene Fremdeinwirkungen 5,6%. Das Verhältnis der verschiedenen Todesursachen hat sich kaum verändert im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus der neuen Todesursachenstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.
Die Sterblichkeit, oder genauer gesagt die Wahrscheinlichkeit, in einem bestimmten Alter zu sterben, ist extrem stark vom erreichten Alter abhängig. Dies sowie die Alterszusammensetzung der Bevölkerung hat zur Folge, dass 61% der im Jahr 2017 verstorbenen Personen ein Alter von über 80 Jahren erreichten. Weitere 26% starben im Alter zwischen 65 und 79 Jahren. Bei 1,3% der Todesfälle handelte es sich um junge Erwachsene zwischen 20 und 39 Jahren, 0,3% aller Todesfälle betrafen zudem Kinder und Jugendliche zwischen 1 und 19 Jahren.
Die meisten Säuglinge sterben an angeborenen Krankheiten, im Alter zwischen 16 und 40 Jahren sind bei beiden Geschlechtern Unfälle und Suizid am häufigsten, zwischen 40 und 80 ist Krebs die häufigste Todesursache in der Bevölkerung. Ab etwa dem 80. Lebensjahr stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vordergrund.
Starke Grippewelle zu Beginn des Jahres 2017
Gegenüber 2016 erhöhte sich die Zahl der Todesfälle im Jahr 2017 um rund 2000 (+3%). Die Zahl der Todesfälle nimmt im gegenwärtigen Jahrzehnt jedes Jahr um etwa 500 bis 800 zu. Dies da die ersten geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit ihre durchschnittliche Lebenserwartung erreicht haben.
Dazu kam anfangs 2017 eine ausgeprägte Grippewelle, die in den ersten sechs Wochen des Jahres in der über 65-jährigen Bevölkerung fast 1500 Todesfälle zusätzlich zu der normalerweise in dieser Jahreszeit erwarteten Zahl bewirkte.
Da in den folgenden 40 Wochen des Jahres aber weniger Personen in dieser Altersgruppe starben als üblich, kann die gesamthafte Zunahme der Todesfälle im Jahr 2017 nicht allein dieser Grippewelle angelastet werden.
Lebenserwartung nimmt bei Männern stärker zu
Die zunehmende Zahl alter Menschen in der Schweiz führt also zu einer ansteigenden Zahl der Todesfälle. Weil die Bevölkerung allgemein betrachtet aber in einem besseren Gesundheitszustand ist, sinken die altersspezifischen Sterberaten — das Risiko in einem bestimmten Alter zu sterben —seit 20 Jahren. Die Verbesserung tritt in allen Altersgruppen auf, am stärksten aber bei den 1- bis 49-Jährigen.
Die Lebenserwartung lag 2017 bei 81,4 Jahren für die Männer und 85,4 Jahren für die Frauen und war damit praktisch unverändert gegenüber dem Vorjahr. Vergleicht man die Lebenserwartung im Jahr 2017 hingegen mit jener im Jahr 2007, so ist festzustellen, dass die Männer um 2 Jahre und die Frauen um 1,2 Jahre länger leben als noch vor zehn Jahren.
Suizid und assistierter Suizid nehmen leicht zu
773 Männer und 270 Frauen haben 2017 ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt, das sind 26 Personen mehr als im Vorjahr. Assistierter Suizid (Sterbehilfe) wurde bei 413 Männern und 596 Frauen festgestellt, das sind 81 Fälle mehr als 2016.
Bundesamt für Gesundheit
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